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Historische Revolutionäre Gruppen – Kategorien
Historische revolutionäre Gruppen trugen meist keine einheitlichen Militäruniformen, sondern eine Mischung aus ziviler Kleidung, improvisierten Ausrüstungsstücken und teilweise erbeuteten Uniformteilen. Häufig wurden einfache Erkennungszeichen wie Schärpen, Fahnen oder Armbinden genutzt, um Zugehörigkeit zu zeigen. Ihre Kleidung spiegelte weniger formale Militärtradition wider, sondern den Charakter von Aufständen und Volksbewegungen, bei denen der symbolische Wert – etwa Farben oder bestimmte Kopfbedeckungen – oft wichtiger war als eine strikte Uniformierung. So standen die Outfits revolutionärer Kämpfer für Spontanität, Widerstand und den Bruch mit bestehenden Herrschaftsordnungen.

Alle Historische Revolutionäre Gruppen – Typen

Bolschewiken / Rote Armee (Russische Revolution & Bürgerkrieg)
Die Bolschewiken und die frühe Rote Armee während der Russischen Revolution und des Bürgerkriegs (1917–1922) trugen zu Beginn keine einheitlichen Uniformen, sondern eine Mischung aus alten Zarenuniformen, einfacher Arbeitskleidung und improvisierten Ausrüstungsstücken. Ein zentrales Erkennungszeichen war die rote Armbinde sowie später die charakteristische Budenowka-Mütze (spitz zulaufend mit rotem Stern), die zu einem Symbol der Roten Armee wurde. Erst nach und nach wurden Uniformen vereinheitlicht, meist in schlichten Erdtönen und ohne den Zierrat der kaiserlichen Armee. Die Kleidung spiegelte den revolutionären Bruch mit der alten Ordnung wider und unterstrich zugleich die ideologische Symbolik von Rot als Farbe der Arbeiterbewegung.

Weiße Armee (Konterrevolutionäre Kräfte im Russischen Bürgerkrieg)
Die Weiße Armee im Russischen Bürgerkrieg setzte sich aus konterrevolutionären Kräften zusammen, die überwiegend auf die alten Uniformen der Zarenarmee zurückgriffen. Viele Offiziere behielten ihre kaiserlichen Rangabzeichen, Epauletten und traditionellen Kopfbedeckungen wie Schirmmützen oder Fellmützen bei, was die Kontinuität zum alten Regime unterstreichen sollte. Bei den einfachen Soldaten war die Ausstattung jedoch oft uneinheitlich, da Nachschub fehlte und Ausrüstung von verschiedenen Fronten stammte. Typische Farben waren weiß, khaki oder erdbraun, ergänzt durch improvisierte Erkennungszeichen. Die Kleidung spiegelte den Versuch wider, sich als legitime Fortsetzung der zaristischen Ordnung zu präsentieren, auch wenn die Realität oft pragmatischer und improvisierter war.

Rotgardisten (Rote Garden in der Russischen Revolution)
Die Rotgardisten, die während der Russischen Revolution als bewaffnete Arbeiter- und Milizenverbände auftraten, hatten keine einheitliche militärische Uniform. Ihre Kleidung bestand meist aus schlichter Arbeiter- und Zivilkleidung, ergänzt durch Lederjacken, Mützen oder einfache Mäntel. Als wichtigstes Erkennungszeichen diente die rote Armbinde oder ein rotes Band, das Zugehörigkeit symbolisierte. Viele trugen Gewehre oder Pistolen aus erbeuteten Beständen, oft ohne standardisierte Ausrüstung. Ihr Erscheinungsbild verkörperte den improvisierten, revolutionären Charakter dieser Truppen und den Bruch mit der traditionellen Militärhierarchie.

Spanische Republikanische Truppen & Anarchisten (Spanischer Bürgerkrieg)
Die spanischen Republikanischen Truppen während des Bürgerkriegs (1936–1939) trugen zunächst sehr uneinheitliche Kleidung, da die Armee neu organisiert werden musste. Viele Kämpfer trugen zivile Kleidung oder Arbeitskleidung, ergänzt durch erbeutete oder improvisierte militärische Ausrüstung. Später wurden einfache Uniformen in grau, grün oder blau eingeführt, oft ohne den Zierrat traditioneller Armeen.

Freiwilligenverbände und Milizen (z.B. International Brigades) im Spanischen Bürgerkrieg
Die Freiwilligenverbände wie die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg trugen meist eine Mischung aus ziviler Kleidung und erbeuteten oder improvisierten Militäruniformen. Einheitliche Ausrüstung war selten, da die Kämpfer aus vielen Ländern stammten und unterschiedliche militärische Hintergründe hatten. Wichtige Erkennungszeichen waren rote Armbinden, Abzeichen oder Fahnen, die die Zugehörigkeit zur republikanischen Seite und zu internationalen antifaschistischen Organisationen zeigten. Die Kleidung war funktional und praxisorientiert, spiegelte aber auch die internationale Solidarität und den ideologischen Charakter dieser Freiwilligeneinheiten wieder.