Zweiter Weltkrieg (1939–1945) 3

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Zweiter Weltkrieg (1939–1945) – Kategorien

In den Kriegsgefangenenlagern des Zweiten Weltkriegs trugen Gefangene oft stark vereinfachte oder abgenutzte Militäruniformen, teils ergänzt durch improvisierte Kleidung aus Zivilstoffen. Farblich dominierten Grau, Braun oder Blau, ergänzt durch aufgenähte Nummern, Buchstaben oder farbige Abzeichen zur Kennzeichnung von Nationalität, Funktion oder Status. Einheitliche Ausstattung war selten, da Versorgungslagen knapp waren; improvisierte Taschen, Gürtel oder Kopfbedeckungen wurden häufig genutzt. Die Kleidung diente primär der Kontrolle, Erkennbarkeit und Differenzierung von regulären Truppen, bot aber nur begrenzten Schutz und Komfort.

Alle Zweiter Weltkrieg (1939–1945) – Typen

Deutsche Lager (Stalag, Oflag, Dulag, Frontstalag)

Deutsche Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg umfassten unterschiedliche Typen: Stalag für einfache Soldaten, Oflag für Offiziere, Dulag als Durchgangslager und Frontstalag in besetzten Gebieten. Die Gefangenen trugen meist ihre ursprünglichen Uniformen, die oft mit aufgemalten oder aufgenähten großen Buchstaben „KG“ oder „PW“ sowie mit farbigen Streifen markiert wurden, um Flucht zu erschweren. Mit der Zeit, wenn Uniformen verschlissen, erhielten viele einfache Ersatzkleidung oder gebrauchte Stücke aus deutscher Produktion, die ebenfalls markiert waren. Offiziere in Oflags durften ihre Uniformen eher behalten und hatten teilweise etwas bessere Ausstattungen, während einfache Soldaten in Stalags oft in abgetragenen und geflickten Kleidungsstücken gingen. Kennzeichen wie Armbinden, Abzeichen oder aufgemalte Zeichen auf Rücken und Beinen gehörten zur Standardpraxis. Das Gesamtbild war geprägt von Uniformresten, improvisierter Zivilkleidung und den typischen Kennmarkierungen, die die Zugehörigkeit zum Lager und den Gefangenenstatus sichtbar machten.

Italienische Lager (für Briten, Jugoslawen, Griechen)

Italienische Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg nahmen vor allem Briten aus Nordafrika, jugoslawische Partisanen und griechische Soldaten auf. Die Gefangenen behielten zunächst ihre eigenen Uniformen, die mit der Zeit abgetragen und oft notdürftig geflickt wurden. Italienische Behörden kennzeichneten sie meist durch aufgenähte Abzeichen, Stoffstreifen oder Markierungen, einheitliche Lagerkleidung wurde nur selten ausgegeben. Zivile Gefangene oder Partisanen trugen ihre Alltagskleidung weiter, teils ergänzt durch einfache Arbeitsanzüge oder Mäntel. Besonders in südlichen Lagern führten Hitze und Versorgungsknappheit zu einer sehr improvisierten Erscheinung, während in Norditalien warme Mäntel und Decken improvisiert getragen wurden. Nach 1943, mit dem Zusammenbruch des faschistischen Regimes, gerieten viele dieser Lager unter deutsche Kontrolle, und die Gefangenenkennzeichnung wurde stärker an die deutsche Praxis angepasst.

Japanische Kriegsgefangenenlager (in Südostasien, u. a. berüchtigt wegen Zwangsarbeit, Birma-Bahn)

Japanische Kriegsgefangenenlager in Südostasien während des Zweiten Weltkriegs waren für ihre extrem harten Bedingungen berüchtigt, besonders beim Bau der Thailand-Birma-Bahn. Westalliierte Gefangene – vor allem Briten, Australier, Amerikaner und Niederländer – behielten zunächst ihre Uniformen, die jedoch rasch verschlissen und durch zerlumpte, improvisierte Kleidungsstücke ersetzt wurden. Oft blieben nur Shorts, Hemden oder einfache Stofftücher übrig, Schuhe fehlten häufig ganz. Zwangsarbeit unter tropischer Hitze und Mangelernährung führte dazu, dass Kleidung kaum instandgehalten werden konnte; viele Gefangene trugen notdürftig zusammengenähte Fetzen oder erhielten primitive Arbeitskleidung aus grobem Stoff. Kennzeichnungen waren minimal, meist über Listen oder durch strenge Bewachung gesichert, nicht über systematische Abzeichen. Das Erscheinungsbild war von extremer Armut, Improvisation und körperlicher Entkräftung geprägt, mit nur rudimentären Resten militärischer Uniformität.

Sowjetische Lager für deutsche & Achsen-Gefangene

Sowjetische Lager für deutsche und andere Achsen-Gefangene im Zweiten Weltkrieg waren meist provisorisch in alten Kasernen, Baracken oder improvisierten Holzlagern untergebracht. Die Gefangenen behielten zunächst ihre Wehrmachts- oder Verbündeten-Uniformen, die aber durch harte Arbeit, Hunger und Witterung schnell verschlissen. Ersatzkleidung wurde selten gestellt, oft bestanden sie aus alten Zivilkleidern, sowjetischer Arbeitskleidung oder aus zusammengesuchten Stoffresten. Typisch waren geflickte und unvollständige Uniformen, häufig ohne Abzeichen, ergänzt durch improvisierte Winterausrüstung wie Decken oder Fellmützen. Kennzeichnungen erfolgten eher über Listen, Nummern und strikte Bewachung als über sichtbare Abzeichen; vereinzelt wurden Armbinden oder Markierungen genutzt. Das Gesamtbild der Gefangenen war geprägt von abgetragenen Uniformteilen, Mangel und Improvisation, wobei die extreme Kälte in Sibirien und im Ural oft zusätzliche notdürftige Kleidung erforderlich machte.

Britische & US-Lager für deutsche / italienische POWs (in UK, USA, Kanada, Australien)

Britische und US-Lager für deutsche und italienische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg – auch in Kanada und Australien – waren vergleichsweise geordnet und besser versorgt. Die Gefangenen trugen zu Beginn meist ihre eigenen Uniformen, die jedoch bald durch neutrale Lagerkleidung ersetzt oder ergänzt wurden. Typisch waren einfache Arbeitsanzüge oder Overalls in Khaki, Grau oder Jeansstoff, oft mit klar sichtbaren Aufdrucken wie „PW“ (Prisoner of War) oder großen Buchstaben auf Rücken und Beinen. Schuhe, Mäntel und Kopfbedeckungen wurden gestellt, wodurch ein einheitlicheres Erscheinungsbild entstand als in sowjetischen oder japanischen Lagern. Offiziere durften ihre Uniformen häufiger behalten, während Mannschaften standardisierte Kleidung für Arbeitskommandos erhielten. Kennzeichnungen waren streng geregelt, teils durch Armbinden oder auffällige Farbmarkierungen. Insgesamt wirkten die Lagerinsassen äußerlich geordneter, da Versorgung und Kleidung in westalliierten Lagern meist ausreichend gewährleistet waren.

Internierungslager in den USA

Internierungslager in den USA während des Zweiten Weltkriegs betrafen nicht nur Kriegsgefangene, sondern vor allem Zivilisten japanischer, deutscher und italienischer Herkunft. Japanischstämmige Amerikaner wurden in spezielle Camps im Landesinneren gebracht, wo sie ihre zivile Kleidung behielten. Einheitliche Uniformen gab es nicht, doch wurden teilweise Armbinden, Nummern oder Lagerausweise zur Identifizierung genutzt. Deutsche und italienische Zivilinternierte trugen ebenfalls ihre Alltagskleidung, ergänzt durch Arbeitskleidung bei Pflichtarbeiten. In Kriegsgefangenenlagern für deutsche und italienische Soldaten hingegen wurden häufig Arbeitsanzüge oder Overalls mit großen „PW“-Markierungen ausgegeben, um die Gefangenen klar zu kennzeichnen. Das Erscheinungsbild war also zweigeteilt: zivile Kleidung in Internierungslagern für Minderheiten, standardisierte Lagerkleidung in Camps für Soldaten.

Internierungslager in Kanada, Australien & Südafrika

In Kanada, Australien und Südafrika richteten die Alliierten während des Zweiten Weltkriegs Internierungslager sowohl für Kriegsgefangene als auch für Zivilisten feindlicher Herkunft ein. In Kanada wurden vor allem deutsche und italienische POWs sowie Zivilinternierte untergebracht; Soldaten erhielten Arbeitsanzüge oder Overalls mit klaren „PW“-Markierungen, während Zivilisten ihre normale Kleidung trugen, ergänzt durch Kennzeichen oder Armbinden. In Australien war die Situation ähnlich: italienische und deutsche Gefangene aus Nordafrika sowie japanische Zivilisten und Migranten wurden interniert. Auch hier blieben Zivilisten in Alltagskleidung, während Soldaten neutrale Lagerkleidung mit sichtbaren Markierungen trugen. In Südafrika wurden deutsche, italienische und später auch pro-nationalsozialistische Siedler interniert. Dort herrschte ebenfalls das Bild aus Zivilkleidung für nichtmilitärische Internierte und einfacher, einheitlicher POW-Kleidung für Soldaten. Insgesamt waren die Lager in allen drei Ländern durch westalliierte Standards geprägt: Versorgung war besser als in sowjetischen oder japanischen Lagern, die Kennzeichnung erfolgte klar und sichtbar, Uniformität variierte je nach Status zwischen Zivilkleidung und markierten Arbeitsanzügen.

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