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Moderne Konflikte (1990–heute) – Kategorien
In modernen Konflikten seit 1990 tragen Gefangene in militärischen oder Internierungseinrichtungen meist standardisierte Häftlingskleidung, häufig Overalls oder einfarbige Anzüge in Orange, Beige oder Khaki. Nummern, Namensschilder oder farbige Markierungen dienen der Identifikation und der Abgrenzung von regulären Soldaten. Vollständige militärische Uniformen sind selten, einzelne Ausrüstungsstücke wie Gürtel oder Schuhe können aus vorhandenen Beständen ergänzt werden. Die Kleidung ist funktional auf Sicherheit, Kontrolle und schnelle Erkennbarkeit ausgelegt, während Bewegungsfreiheit, Schutz oder Komfort nur begrenzt gewährleistet sind.

Alle Moderne Konflikte (1990–heute) – Typen

Internierungslager im Jugoslawienkrieg (1990er)
Während der Jugoslawienkriege in den 1990er-Jahren entstanden zahlreiche Internierungs- und Gefangenenlager für Kriegsgefangene, politische Gegner und ethnische Minderheiten. Die Insassen – Soldaten, paramilitärische Kämpfer und Zivilisten – trugen oft ihre ursprüngliche militärische oder zivile Kleidung, die stark verschlissen oder unvollständig war. Einheitliche Lageruniformen wurden nur selten ausgegeben; zur Kennzeichnung dienten improvisierte Abzeichen, Armbinden oder nummerierte Stoffstreifen. In vielen Lagern waren Zivilisten und Gefangene eng gemischt, wodurch die Bekleidung stark variierte. Versorgung und Ausstattung waren oft unzureichend, sodass Kleidung häufig geflickt, improvisiert oder unvollständig war. Das Erscheinungsbild der Lagerinsassen war geprägt von Improvisation, mangelnder Einheitlichkeit und sichtbaren Kennzeichnungen zur Identifikation.

US-Lager in Irak & Afghanistan (Abu Ghraib, Camp Bucca, Guantanamo Bay (Sonderfall: Terrorverdächtige))
In US-amerikanischen Lagern im Irak und Afghanistan wie Abu Ghraib oder Camp Bucca sowie im Sonderfall Guantanamo Bay für Terrorverdächtige trugen Gefangene in der Regel standardisierte Lagerkleidung. Diese bestand meist aus einfarbigen Overalls oder T-Shirts und Hosen in Orange, Grau oder Khaki, ergänzt durch einfache Schuhe oder Sandalen. Kennzeichnungen erfolgten durch Nummern, Armbinden oder farbliche Markierungen, um Gefangene nach Status, Gefährdung oder Nationalität zu unterscheiden. Eigene Uniformen oder zivile Kleidung waren selten erlaubt, um eine klare Trennung zwischen Wachpersonal und Internierten zu gewährleisten. In allen Lagern dominierten schlichte, funktionale Kleidungsstücke, die Kontrolle und Sicherheit erleichtern sollten; improvisierte oder persönliche Kleidungsstücke der Gefangenen waren nur sehr eingeschränkt möglich.

Russische Internierungslager (Tschetschenien, Ukraine-Krieg)
In russischen Internierungslagern während der Tschetschenienkriege und im Ukraine-Krieg trugen Gefangene meist einfache, funktionale Kleidung, teils zivil, teils militärisch improvisiert. Einheitliche Lageruniformen wurden selten ausgegeben; stattdessen dienten Armbinden, Stoffstreifen oder nummerierte Kennzeichnungen zur Identifikation. Militärische Gefangene konnten teilweise Reste ihrer eigenen Uniformen behalten, die jedoch oft verschlissen oder geflickt waren. Die Ausstattung war meist knapp, improvisierte Reparaturen an Kleidung und Schuhwerk waren verbreitet. Das Erscheinungsbild war geprägt von Uneinheitlichkeit, Mangel und improvisierten Kennzeichen, während Wachpersonal klare militärische Uniformen trug.

Internierungslager für Terrorverdächtige weltweit (z. B. in Pakistan, Syrien, afrikanischen Staaten)
Internierungslager für Terrorverdächtige weltweit, etwa in Pakistan, Syrien oder verschiedenen afrikanischen Staaten, sind meist stark gesichert und funktional ausgestattet. Die Gefangenen tragen in der Regel einfache, einfarbige Kleidung wie Overalls, T-Shirts und Hosen, teils in Grau, Khaki oder Orange, die den Status als Internierter kenntlich macht. Eigene zivile Kleidung oder Uniformreste sind selten erlaubt. Kennzeichnungen erfolgen über Nummern, Armbinden oder farbliche Markierungen, um Gefangene nach Kategorie, Gefährdung oder Nationalität zu unterscheiden. Die Ausstattung ist meist minimal, improvisierte Ergänzungen oder Reparaturen an Kleidung kommen vor. Das äußere Erscheinungsbild ist daher stark standardisiert, kontrolliert und auf Sicherheit ausgelegt, während Wachpersonal klar erkennbare militärische Uniformen trägt.