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Klassifizierung nach Ideologie – Kategorien
Eine Klassifizierung paramilitärischer Gruppen, Guerillas und Milizen nach Ideologie lässt sich grob in mehrere Strömungen unterteilen. Ihre Uniformierung und Selbstdarstellung spiegeln diese ideologische Prägung oft sichtbar wieder. Die Uniformierung ist also nicht nur praktisch, sondern dient auch als visuelles Symbol der jeweiligen Ideologie.

Alle Klassifizierung nach Ideologie – Typen

Kommunistische / sozialistische Guerillas (z.B. Vietcong, FARC)
Kommunistische und sozialistische Guerillas wie der Vietcong in Vietnam oder die FARC in Kolumbien trugen meist einfache, funktionale Kleidung, die einerseits an militärische Uniformen angelehnt war, andererseits stark von regionalen Gegebenheiten beeinflusst wurde. Typisch waren grüne oder olivfarbene Feldanzüge, oft ohne einheitlichen Schnitt, kombiniert mit Mützen, Hüten oder Kopftüchern. Viele Kämpfer nutzten auch zivile Kleidung, die durch Armbinden, Abzeichen oder rote Symbole ergänzt wurde, um die ideologische Zugehörigkeit sichtbar zu machen. Da Ausrüstung und Uniformen oft aus erbeuteten oder ausländischen Quellen stammten, wirkte das Erscheinungsbild uneinheitlich. Wichtig war die praktische Anpassung an Guerillakrieg im Dschungel, in den Bergen oder im ländlichen Raum, wobei Symbolik (Rot als Farbe der Revolution) und Funktionalität miteinander verbunden wurden.

Nationalistische / Unabhängigkeitsbewegungen (z.B. IRA, FLN)
Nationalistische und Unabhängigkeitsbewegungen wie die IRA in Irland oder die FLN in Algerien nutzten meist keine einheitlichen Uniformen, sondern setzten auf zivile Kleidung, die für den Guerillakrieg unauffällig und alltagstauglich war. Ergänzt wurde sie oft durch einzelne militärische Elemente wie Feldjacken, Stiefel oder erbeutete Ausrüstung. Zur Unterscheidung und Symbolisierung der politischen Zugehörigkeit dienten Abzeichen, Armbinden oder traditionelle Symbole – etwa nationale Farben oder religiöse Zeichen. In kolonialen Befreiungskämpfen wie in Algerien trugen Kämpfer oft einfache, ländliche Kleidung, die sich gut an Gelände und Klima anpasste. Einheitliche Tarnung spielte eine geringere Rolle als das Symbolische: die Kleidung spiegelte den Charakter einer Volksbewegung wider, die ihre Stärke nicht aus regulären Uniformen, sondern aus Ideologie und lokaler Verankerung zog.

Religiöse Milizen (z.B. Hisbollah, Taliban)
Religiöse Milizen wie Hisbollah im Libanon oder die Taliban in Afghanistan verbinden in ihrem äußeren Erscheinungsbild militärische Funktionalität mit religiöser Symbolik. Einheitliche Uniformen sind selten, stattdessen prägen Tarnanzüge, Feldjacken und moderne Ausrüstung das Bild, oft ergänzt durch traditionelle Kleidungsstücke wie lange Gewänder, Turbane oder Kopftücher. Bei Hisbollah treten Kämpfer häufig in grünen oder schwarzen Uniformen mit Abzeichen der Organisation auf, während die Taliban eher auf traditionelle afghanische Kleidung setzen, die durch taktische Westen und Sturmgewehre ergänzt wird. Die Mischung aus lokaler Tradition und militärischen Elementen macht diese Gruppen unverwechselbar: sie zeigen damit sowohl ihre Verwurzelung in einer religiös-kulturellen Identität als auch ihre militärische Schlagkraft.

Ethnische Selbstverteidigungsgruppen (z.B. Kurdische Milizen)
Ethnische Selbstverteidigungsgruppen wie die kurdischen Milizen (etwa YPG/YPJ oder PKK) tragen in der Regel eine Mischung aus praktischer, regional angepasster Kleidung und militärischen Elementen. Häufig genutzt werden olivfarbene oder braune Feldanzüge, die robust und für Berg- oder Guerillakampf geeignet sind. Traditionelle kurdische Kleidungsstücke – etwa weite Hosen oder Kopftücher – werden oft integriert, wodurch ein charakteristisches Erscheinungsbild entsteht. Frauen in den YPJ tragen meist ähnliche Uniformen wie ihre männlichen Kameraden, ergänzt durch farbige Tücher als Erkennungszeichen. Abzeichen, Fahnen oder Symbole (meist in den kurdischen Farben Rot, Gelb und Grün) betonen die ethnische Identität und den politischen Anspruch. Die Uniformierung wirkt dadurch gleichzeitig funktional und stark symbolisch aufgeladen.