Zwischenkriegszeit & frühe Konflikte (1919–1938)

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Zwischenkriegszeit & frühe Konflikte (1919–1938) – Kategorien

In der Zwischenkriegszeit und bei frühen Konflikten zwischen 1919 und 1938 trugen Kriegsgefangene und Internierte meist einfache, funktionale Kleidung, die aus alten Militäruniformen, groben Ersatzstoffen oder improvisierten Kleidungsstücken bestand. Farblich dominierten gedeckte Töne wie Grau, Braun oder Khaki, teilweise mit aufgenähten Kennzeichen oder Nummern zur Identifikation. Einheitliche Ausrüstungen waren selten, da Lager oft improvisiert und unterversorgt waren. Die Kleidung diente primär der Kontrolle und Erkennbarkeit der Gefangenen, bot wenig Schutz oder Komfort und spiegelte die restriktiven Bedingungen dieser Zeit wieder.

Alle Zwischenkriegszeit & frühe Konflikte (1919–1938) – Typen

Internierungslager nach dem Russischen Bürgerkrieg (Bolschewiki vs. Weiße)

Nach dem Russischen Bürgerkrieg entstanden auf beiden Seiten Internierungs- und Gefangenenlager, in denen ehemalige Soldaten, Zivilisten und politische Gegner festgehalten wurden. Unter den Bolschewiki wurden viele Offiziere und Sympathisanten der Weißen Armee in provisorische Lager, Klöster oder Kasernen gebracht, oft unter sehr einfachen Bedingungen. Uniformen der Gefangenen waren meist noch Reste der zaristischen oder weißen Militärkleidung, die schnell verschliss, sodass viele Gefangene bald in zivilen oder improvisierten Kleidungsstücken gingen. Zur Kennzeichnung dienten einfache Abzeichen, Stoffstreifen oder Listen, eine einheitliche Lagerkleidung existierte nicht. Auf Seiten der Weißen Armee wurden gefangene Bolschewiki ebenfalls in provisorischen Lagern interniert, wobei sie ihre einfache Soldatenuniform oder zivile Kleidung weitertrugen. Die Lager waren von Mangel geprägt, Kleidung wurde selten ausgegeben, was zu einem sehr uneinheitlichen und improvisierten Erscheinungsbild führte.

Internierung von „feindlichen Ausländern“ in verschiedenen Ländern

In der Zwischenkriegszeit richteten viele Staaten Lager zur Internierung sogenannter „feindlicher Ausländer“ ein, etwa für politische Flüchtlinge, unerwünschte Migranten oder Angehörige von Staaten, mit denen Spannungen bestanden. In Frankreich und anderen westeuropäischen Ländern wurden nach 1919 russische Emigranten, Kommunisten oder später auch spanische Bürgerkriegsflüchtlinge interniert, meist in einfachen Barackenlagern. Die Kleidung war uneinheitlich: viele trugen ihre Zivilkleidung weiter, ergänzt durch von Hilfsorganisationen verteilte Mäntel oder Arbeitskleidung. In Großbritannien gab es in den 1920er-Jahren vor allem Überwachung und Unterbringung in speziellen Einrichtungen, wo Internierte ebenfalls zivile Kleidung mit einfachen Kennzeichen trugen. Auch in osteuropäischen Staaten wurden politische Gegner oder ethnische Minderheiten in Lagern gesammelt, ohne dass eine uniforme Bekleidung ausgegeben wurde. Stattdessen nutzte man Armbinden, Nummern oder Listen zur Identifikation. Insgesamt blieb die Erscheinung der Internierten stark improvisiert und von ziviler Kleidung geprägt, oft durch Armut, Verschleiß und Hilfslieferungen bestimmt.

Lager im Spanischen Bürgerkrieg (für Republikaner, Nationalisten, Internierte)

Im Spanischen Bürgerkrieg entstanden zahlreiche Lager für Kriegsgefangene, politische Gegner und Zivilisten, sowohl auf republikanischer als auch auf nationaler Seite. Republikanische Gefangene in nationalistischen Lagern trugen oft noch ihre Uniformreste oder Zivilkleidung, die bald verschliss und durch einfache Arbeitskleidung, Mäntel oder gespendete Kleidungsstücke ersetzt wurde. Zur Erkennung wurden Listen, Armbinden oder improvisierte Abzeichen genutzt. In republikanischen Lagern für Nationalisten war die Situation ähnlich: Gefangene behielten zunächst ihre Uniform oder Alltagskleidung, doch die Versorgung war schlecht, weshalb ein uneinheitliches und oft zerlumptes Erscheinungsbild entstand. Zusätzlich wurden viele Zivilisten, darunter mutmaßliche Gegner oder Verdächtige, interniert und trugen einfach ihre zivile Kleidung, manchmal ergänzt durch Kennzeichen oder vorgeschriebene Stoffstücke. Nach Kriegsende übernahmen die Nationalisten das Netz von Lagern und Internierungszentren, in denen vor allem Republikaner, Anarchisten und internationale Brigadisten festgehalten wurden. Einheitliche Lageruniformen gab es nicht, das Bild war geprägt von Improvisation, Armut und Kennzeichnungen durch einfache Mittel.

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