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Kalter Krieg (1945–1990) – Kategorien
Während des Kalten Krieges trugen Gefangene in militärischen oder internierungsspezifischen Lagern meist einfache, einheitliche Kleidung, oft Overalls oder Arbeitsanzüge in gedeckten Farben wie Grau, Blau oder Khaki. Aufgenähte Nummern, farbige Abzeichen oder Armbinden dienten der Identifikation und zur Unterscheidung von regulären Soldaten. Vollständige militärische Uniformen waren selten, improvisierte Kleidung oder Ersatzteile wurden je nach Lage genutzt. Die Kleidung war funktional auf Kontrolle, Ordnung und schnelle Erkennbarkeit ausgelegt, bot jedoch nur begrenzten Schutz, Komfort oder Bewegungsfreiheit.

Alle Kalter Krieg (1945–1990) – Typen

Sowjetische GULAG-Nachfolgelager für Kriegsgefangene (bis 1950er)
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben in der Sowjetunion bis in die frühen 1950er-Jahre zahlreiche deutsche und verbündete Kriegsgefangene in Lagern interniert, die organisatorisch eng mit dem GULAG-System verbunden waren. Viele Gefangene trugen zunächst noch Reste ihrer Wehrmachts- oder Verbündetenuniformen, die jedoch durch harte Arbeit und lange Haftzeiten schnell verschlissen. Ersatz gab es in Form einfacher Arbeitskleidung oder ziviler Stoffbekleidung aus sowjetischer Produktion, oft in Grau- oder Erdtönen, ohne militärische Abzeichen. Kennzeichnungen erfolgten meist über Nummern, Listen und strenge Bewachung, weniger durch sichtbare Abzeichen, wenngleich vereinzelt Stoffstreifen oder Armbinden genutzt wurden. Das Erscheinungsbild war von Mangel, Abnutzung und improvisierter Reparatur geprägt, sodass einheitliche Uniformität kaum bestand. Erst mit den Heimkehrwellen ab 1949–1956 endete diese Phase der Kriegsgefangenenlager in der UdSSR.

US- und UN-POW-Lager im Koreakrieg
Während des Koreakriegs betrieben die USA und die Vereinten Nationen mehrere große Kriegsgefangenenlager, vor allem auf südkoreanischen Inseln wie Geoje-do. Die dort internierten nordkoreanischen und chinesischen Soldaten erhielten einfache Anstaltskleidung oder trugen weiter ihre erbeuteten Uniformreste, die oft durch Armbinden, Nummern oder Stoffmarkierungen ergänzt wurden, um ihre Identität als Gefangene kenntlich zu machen. Die Wachmannschaften bestanden meist aus US-Truppen und südkoreanischen Einheiten, die klar erkennbare Uniformen trugen. Die Lagerkleidung war schlicht, praktisch und auf Massenverwendung ausgelegt, ohne nationale Symbole, und unterschied sich deutlich von regulären Militäruniformen. Improvisation durch Gefangene – etwa das Umarbeiten oder Flicken ihrer Kleidung – war verbreitet.

POW-Camps im Vietnamkrieg (z. B. „Hanoi Hilton“)
Im Vietnamkrieg entstanden auf nordvietnamesischer Seite berüchtigte Kriegsgefangenenlager wie das „Hỏa Lò“-Gefängnis, von US-Piloten sarkastisch „Hanoi Hilton“ genannt. Gefangene – meist US-Soldaten und Piloten – trugen dort keine regulären Uniformen, sondern einfache, einheitliche Anstaltskleidung aus dünner Baumwolle oder Leinen, oft in Grau- oder Beigetönen, die leicht zu reinigen und unauffällig war. Viele Häftlinge mussten lange Zeit mit zerrissenen oder mehrfach geflickten Kleidungsstücken auskommen, was ein sichtbares Zeichen der Entbehrung war. In den US-amerikanischen und südvietnamesischen POW-Camps hingegen erhielten nordvietnamesische und Vietcong-Kämpfer ebenfalls schlichte Kleidung, häufig Standard-Anstaltsanzüge oder einfache Hemd-Hose-Kombinationen, ergänzt durch Kennzeichnungen wie Nummern oder Armbinden, die sie von regulären Soldaten unterschieden. In beiden Systemen war die Kleidung funktional, entpersönlichend und stark von Mangelwirtschaft und Kontrolle geprägt.

Internierungslager in Kolonialkriegen (z. B. Britisch-Kenia, Algerienkrieg, Malaya)
In Kolonialkriegen nutzten die Kolonialmächte Internierungs- und Gefangenenlager, um Aufständische, Aufrührer oder verdächtige Zivilisten zu kontrollieren. In Britisch-Kenia während des Mau-Mau-Aufstands wurden Kenianer in Lagern interniert, oft in provisorischen Baracken oder umfunktionierten Plantagengebäuden; die Insassen trugen meist ihre Alltagskleidung, ergänzt durch einfache Stoffabzeichen oder Armbinden zur Kennzeichnung. Während des Algerienkriegs internierte Frankreich Aufständische in Lagern oder Kasernen, wobei Gefangene teils eigene Kleidung, teils einfache Lagerkleidung trugen; zur Identifikation wurden Nummern, farbige Streifen oder Armbinden genutzt. In Malaya während des Aufstands der Malaiischen Kommunistischen Partei (1948–1960) wurden internierte Aufständische ähnlich behandelt, mit improvisierter Kleidung, minimaler Ausstattung und klaren Kennzeichnungen, um Kontrolle und Überwachung zu gewährleisten. Einheitliche Uniformen existierten selten; das Erscheinungsbild war geprägt von improvisierter Kleidung, funktionalen Ersatzstücken und sichtbaren Kennzeichnungen.