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Erster Weltkrieg & Folgekonflikte (1914–1939) – Kategorien
In dieser Phase wurden Uniformen deutlich funktionaler und feldtauglicher. Im Ersten Weltkrieg führten die Gräben, Maschinengewehre und Artillerie zu einer Abkehr von auffälliger Kleidung – gedeckte Farben wie Feldgrau, Khaki oder Oliv wurden Standard. Helme ersetzten viele Kopfbedeckungen zum Schutz vor Splittern. Nach dem Krieg entwickelten sich Uniformen in verschiedenen Ländern weiter – beeinflusst von politischen Umbrüchen, neuen Ideologien und kolonialen Einsätzen (z. B. Spanischer Bürgerkrieg, Italien in Abessinien, sowjetische Konflikte). Uniformen wurden zunehmend genormt, mit funktionalem Zubehör und symbolischer Gestaltung.

Alle Erster Weltkrieg & Folgekonflikte (1914–1939) – Typen

Erster Weltkrieg (1914–1918)
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) trugen die Soldaten erstmals weitgehend standardisierte Uniformen, die auf den Anforderungen des modernen Stellungskriegs basierten. Die Uniformen waren funktional gestaltet, meist in gedeckten Farben wie Feldgrau, Khaki oder Olivgrün, um Tarnung zu ermöglichen. Helme wurden eingeführt und ersetzten weitgehend die traditionellen Kopfbedeckungen. Abzeichen und Rangzeichen waren klar sichtbar, um die Organisation in den großen Massenarmeen zu erleichtern. Der Krieg markierte einen entscheidenden Wandel hin zu moderner militärischer Ausrüstung und Uniformierung, die sowohl Schutz als auch praktische Einsatzfähigkeit verband.

Russische Revolution / Bürgerkrieg (1917–1922)
Während der Russischen Revolution und des Bürgerkriegs (1917–1922) trugen die verschiedenen Fraktionen deutlich unterschiedliche Uniformen. Die „Roten“ (Bolschewiki) setzten auf einfache, oft improvisierte Uniformen in erdigen oder khakifarbenen Tönen, meist mit der charakteristischen roten Sternmütze oder Budjonowka. Die „Weißen“ (antibolschewistische Kräfte) nutzten hingegen vielfach noch die Uniformen der kaiserlich-russischen Armee, oft ergänzt oder verändert, und trugen teilweise farbige Abzeichen zur Unterscheidung. Der Konflikt vereinte traditionelle und moderne Elemente und spiegelte die chaotischen Umstände einer Armee im Umbruch wieder.

Polnisch-Sowjetischer Krieg (1919–1921)
Im Polnisch-Sowjetischen Krieg (1919–1921) trugen die Soldaten der polnischen Streitkräfte meist uniformierte Feldkleidung in gedeckten Farben wie Grau oder Oliv, oft angelehnt an die Traditionen der ehemaligen Kaiserreiche. Die Uniformen waren funktional und weniger prunkvoll, mit klaren Abzeichen zur Unterscheidung der Einheiten. Die sowjetischen Truppen trugen einfache, meist khakifarbene Uniformen ohne viele Verzierungen, oft ergänzt durch Mützen mit rotem Stern. Der Konflikt spiegelte die frühen Jahre moderner Militäruniformen nach dem Ersten Weltkrieg wider, geprägt von Pragmatismus und dem Aufbau neuer Nationalarmeen.

Türkischer Befreiungskrieg (1919–1923)
Im Türkischen Befreiungskrieg (1919–1923) trugen die türkischen Truppen meist schlichte, funktionale Uniformen in gedeckten Farben wie Grau oder Braun, oft mit traditionellen Elementen wie der Fez oder einfachen Mützen. Die Kleidung war pragmatisch und auf Beweglichkeit ausgelegt, da die Truppen vielfach aus unregelmäßigen Kämpfern bestanden. Abzeichen und Rangkennzeichnungen waren zurückhaltend, die Uniformen spiegelten den Übergang von osmanischen Militärtraditionen zu moderneren Strukturen wider. Der Krieg markierte den Beginn einer nationalen Armee, die sich zunehmend professionalisierte und standardisierte.

Spanischer Bürgerkrieg (1936–1939)
Im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) trugen die Kämpfer beider Seiten eine Mischung aus regulären Militäruniformen und improvisierter Kleidung. Die nationalistischen Truppen verfügten meist über einheitlichere, feldgraue oder khakifarbene Uniformen, oft nach Vorbild der spanischen Armee oder mit Unterstützung aus Deutschland und Italien. Die republikanischen Kräfte hingegen trugen ein breiteres Spektrum an Uniformen, darunter sowjetische Lieferungen, Milizionärskleidung und zivile Ausrüstung, häufig ergänzt durch symbolische Abzeichen wie rote Halstücher. Der Krieg zeigt den Kontrast zwischen organisierter militärischer Ausrüstung und improvisierter, politisch geprägter Kleidung.

Chinesischer Bürgerkrieg (1927–1949, mit Pause durch WWII)
Im Chinesischen Bürgerkrieg (1927–1949), der durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde, trugen die verschiedenen Parteien sehr unterschiedliche Uniformen. Die nationalistischen Truppen der Kuomintang setzten auf relativ standardisierte, meist olivgrüne oder khakifarbene Uniformen, angelehnt an westliche Militärtraditionen. Die kommunistischen Mao-Truppen trugen oft einfachere, praktische Kleidung in Grau- oder Grüntönen, die teilweise aus improvisierten oder bäuerlichen Elementen bestand. Beide Seiten nutzten Abzeichen und Kopfbedeckungen wie Mützen oder Feldkappen, doch die Uniformen spiegelten auch die soziale und politische Spaltung Chinas in dieser Zeit wieder.

Italienische Invasion in Äthiopien (1935–1936)
Während der Italienischen Invasion in Äthiopien (1935–1936) trugen die italienischen Truppen moderne, standardisierte Militäruniformen in hellen Khakifarben, die an die klimatischen Bedingungen angepasst waren. Sie nutzten zudem Ausrüstungen wie Stahlhelme und Auszeichnungsabzeichen, die ihre Zugehörigkeit klar erkennbar machten. Die äthiopischen Kämpfer hingegen trugen meist traditionelle Kleidung oder einfache, oft improvisierte Uniformen, da ihre Streitkräfte weit weniger modernisiert waren. Der Konflikt verdeutlicht den Gegensatz zwischen einer industrialisierten Kolonialmacht mit moderner Ausrüstung und einer weniger organisierten, traditionell kämpfenden Armee.

Japanisch-Chinesischer Krieg (1937–1945)
Im Japanisch-Chinesischen Krieg (1937–1945) trugen die japanischen Truppen standardisierte Uniformen in gedeckten Khaki- oder Grautönen, die funktional und auf Mobilität ausgelegt waren. Typisch waren die Feldmütze oder der Stahlhelm sowie klare Rangabzeichen. Die chinesischen Streitkräfte hingegen hatten eine vielfältige Mischung aus Uniformen, von einfachen, oft improvisierten Kleidungsstücken bis hin zu moderneren Felduniformen, die von westlichen Mächten beeinflusst waren. Der Krieg spiegelte den Kontrast zwischen einer gut organisierten, industrialisierten Armee und einem weniger einheitlich ausgerüsteten Gegner wieder.