Kalter Krieg & Dekolonisation (1945–1990)

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Kalter Krieg & Dekolonisation (1945–1990) – Kategorien

In der Ära des Kalten Krieges und der Dekolonisation wandelten sich Uniformen weiter von national geprägter Feldkleidung hin zu standardisierten, industriell gefertigten Kampfanzügen. Die großen Militärblöcke setzten auf klare Typen: die NATO-Staaten führten meist olivgrüne Felduniformen, Stahlhelme und später leichte Kampfwesten ein, während die Staaten des Warschauer Pakts auf sowjetische Vorbilder in Braungrün setzten. Mit der Entkolonialisierung traten zudem Guerillabewegungen und Befreiungsarmeen auf, die häufig Mischuniformen oder einfache Feldkleidung in Tarnmustern trugen, oft ergänzt durch traditionelle Kleidungsstücke. Tarnanzüge gewannen ab den 1960er-Jahren weltweit an Bedeutung, etwa in Vietnam oder bei afrikanischen Befreiungsbewegungen. Insgesamt spiegelten die Uniformen dieser Zeit die Blockkonfrontation, die Verbreitung von Tarnmustern und die Mischung aus regulären Armeen und unkonventionellen Kämpfern wieder.

Alle Kalter Krieg & Dekolonisation (1945–1990) – Typen

US Green Berets

Die US Green Berets, offiziell Special Forces der US-Armee, erhielten ihre charakteristische grüne Baskenmütze in den 1950er Jahren als Symbol für ihre besondere Rolle. Ihre Uniformen entsprachen meist den regulären Tarn- und Feldanzügen der US-Armee, unterschieden sich jedoch durch die grüne Barette, spezielle Abzeichen und oft leichtere, an Guerillakrieg und unkonventionelle Einsätze angepasste Ausrüstung. In Konflikten wie Vietnam trugen sie modifizierte Dschungeluniformen, teils mit lokalen Elementen kombiniert, um sich besser an die Einsatzumgebung und die Arbeit mit verbündeten Guerillagruppen anzupassen. Die Uniformen verbanden somit praktische Anpassung mit einem klaren Symbol für ihre Elitefunktion.

US Navy SEALs (Vietnam)

Die US Navy SEALs im Vietnamkrieg trugen in der Regel keine einheitliche, standardisierte Uniform, sondern setzten auf größtmögliche Flexibilität und Tarnung. Meist nutzten sie modifizierte Dschungeluniformen der US-Armee, ergänzt durch sogenannte Tiger Stripe-Tarnmuster, die bei inoffiziellen Beschaffungen beliebt waren. Ihre Ausrüstung war leicht und individuell zusammengestellt: schwarze oder olivgrüne Boonie-Hats, Kampfweste, Messer, spezialisierte Waffen wie M16, Stoner-63 oder Schrotflinten. Da sie im Dschungel, in Sümpfen und bei nächtlichen Operationen im Mekong-Delta agierten, bevorzugten sie auch dunklere Kleidung oder sogar schwarze Overalls für nächtliche Einsätze. Ihre Uniformen spiegelten weniger strenge Einheitlichkeit, sondern vielmehr den Fokus auf Tarnung, Beweglichkeit und den unkonventionellen Charakter der SEAL-Missionen wieder.

Spetsnaz (Sowjetunion)

Die sowjetischen Spetsnaz im Kalten Krieg waren Spezialeinheiten des GRU (militärischer Nachrichtendienst) und unterschieden sich optisch stark von regulären Truppen. Eine einheitliche Uniform gab es lange Zeit nicht; sie nutzten meist reguläre sowjetische Felduniformen in Grün oder Khaki, später auch die für sie typische „KLMK“-Tarnung (ein hellgrünes, netzartiges Tarnmuster). Charakteristisch waren der getragene Telnyashka (gestreiftes Unterhemd, meist blau-weiß) und das rote Barett, das später als Erkennungszeichen eingeführt wurde. Ihre Ausrüstung war leicht, angepasst an geheime Operationen: Sturmgewehre wie AKMS mit Klappschaft, Schalldämpfer-Varianten oder Spezialwaffen wie das AS Val. Im Einsatz trugen sie oft Masken oder improvisierte Tarnmittel, um nicht sofort als sowjetische Soldaten erkannt zu werden. Ihre Uniformen verkörperten daher eher Tarnung und Flexibilität als Repräsentation.

KGB-Einheiten (Alfa, Wympel)

Die KGB-Spezialeinheiten umfassten vor allem die Gruppen Alfa und Wympel. Alfa wurde 1974 gegründet und war auf Anti-Terror- und Geiselbefreiungsoperationen spezialisiert. Ihre Uniformen bestanden meist aus schwarzen oder olivgrünen Kampfanzügen, kugelsicheren Westen und Sturmhauben, wobei offizielle Abzeichen im Einsatz selten getragen wurden. Wympel entstand 1981 und war eher für verdeckte Auslandseinsätze und Sabotage vorgesehen. Auch sie trugen unauffällige Tarnkleidung und verzichteten weitgehend auf sichtbare Abzeichen, um anonym agieren zu können. Offiziell war beiden Einheiten das schwarze Barett mit KGB-Abzeichen vorbehalten, in realen Einsätzen blieben sie jedoch meist ohne Rang- oder Hoheitszeichen.

Französische Fallschirmjäger (Algerienkrieg)

Die französischen Fallschirmjäger im Algerienkrieg (1954–1962) waren Elitetruppen, die vor allem für schnelle Angriffe und Antiguerilla-Einsätze eingesetzt wurden. Sie trugen khakifarbene oder olivgrüne Uniformen, oft ergänzt durch das markante rote Barett, das zu einem Symbol dieser Einheiten wurde. In den Kämpfen gegen die algerische FLN setzten sie auf leichte Bewaffnung, hohe Mobilität und Tarnanzüge für den Einsatz im Gelände. Ihre Uniformen unterschieden sich durch Abzeichen und Fallschirmspringer-Insignien, zugleich wurden sie zu einem umstrittenen Sinnbild der brutalen Kolonialkriegsführung Frankreichs.

Fremdenlegion (Frankreich, Indochina, Algerien)

Die französische Fremdenlegion war im Indochinakrieg und im Algerienkrieg eine der härtesten und bekanntesten Eliteeinheiten Frankreichs. Ihre Uniformen orientierten sich an den regulären französischen Streitkräften, zeichneten sich aber durch kleine Eigenheiten aus, etwa den weißen Kepi, das grüne Barett oder die Ärmelaufschläge mit roten Paspeln. In Indochina trugen die Legionäre tropentaugliche Uniformen, später in Algerien oft olivgrüne Feldanzüge und Tarnmuster. Neben klassischen Abzeichen wie dem Legionsemblem mit Flammenhandgranate blieb das Erscheinungsbild geprägt vom Ruf einer kompromisslosen, disziplinierten Truppe, die in kolonialen Konflikten an vorderster Front eingesetzt wurde.

SAS & SBS (UK, z. B. Falklandkrieg)

Die britischen Spezialeinheiten SAS und SBS, etwa im Falklandkrieg, trugen hochfunktionale, modulare Uniformen, die auf ihre speziellen Missionen zugeschnitten waren. Tarnmuster wurden je nach Einsatzgebiet gewählt – Wüste, Gebirge oder Küste – und mit taktischen Westen, Schutzwesten, robusten Stiefeln und multifunktionalen Taschen kombiniert. Helme, Nachtsichtgeräte und Kommunikationsausrüstung gehörten zur Standardausstattung, während Waffen wie Sturmgewehre, Pistolen und spezialisierte Gewehre flexibel eingesetzt wurden. Abzeichen dienten nur der internen Identifikation, im Einsatz verzichtete man meist auf sichtbare Hoheitszeichen. Die Uniformen legten den Fokus auf Beweglichkeit, Tarnung und technologische Überlegenheit.

Mossad-Kommandos & Sayeret Matkal (Israel)

Die Spezialeinheiten des israelischen Mossad und die Sayeret Matkal der IDF tragen hochfunktionale, unauffällige Uniformen, die auf verdeckte Operationen und Anti-Terror-Missionen zugeschnitten sind. Sie setzen überwiegend auf zivile oder modifizierte militärische Kleidung in gedeckten Farben, ergänzt durch taktische Westen, robuste Stiefel und multifunktionale Taschen. Helme, Schutzwesten, Nachtsicht- und Kommunikationsausrüstung sowie persönliche Waffen wie Sturmgewehre, Pistolen und Sprengmittel gehören zur Standardausrüstung. Sichtbare Abzeichen oder Rangkennzeichen werden im Einsatz weitgehend vermieden, um Anonymität und Tarnung zu gewährleisten. Die Uniformen kombinieren Funktionalität, Beweglichkeit und operative Anpassung an urbane, ländliche oder Grenzeinsätze.

GSG 9 (Deutschland)

Die deutsche GSG 9, gegründet 1972 nach dem Münchner Olympia-Attentat, trägt spezialisierte Einsatzuniformen für Anti-Terror- und Geiselbefreiungsoperationen. Die Kleidung ist überwiegend schwarz oder dunkelblau und umfasst taktische Overalls, Schutzwesten, Helme mit Visier, robuste Stiefel und multifunktionale Ausrüstungstaschen. Waffen, Funkgeräte und Nachtsichttechnik sind integraler Bestandteil der Ausrüstung. Abzeichen und Rangkennzeichen werden im Einsatz meist weggelassen, um Tarnung und Anonymität zu gewährleisten. Die Uniformen sind stark funktional geprägt, auf Beweglichkeit, Schutz und operative Effizienz in urbanen und komplexen Einsatzszenarien ausgelegt.

Rhodesische Selous Scouts

Die Selous Scouts in Rhodesien, aktiv während des Bürgerkriegs in den 1970er und 1980er Jahren, trugen auf ihre Guerilla- und Aufklärungsaufgaben zugeschnittene, funktionale Kleidung. Meist handelte es sich um oliv- oder khakifarbene Felduniformen, oft kombiniert mit improvisierten oder erbeuteten Kleidungsstücken, die Tarnung im Busch ermöglichten. Kopfbedeckungen, robuste Stiefel und taktische Gurte für Munition und Ausrüstung waren Standard. Die Einheit setzte auf Beweglichkeit, Anpassung an Gelände und heimliche Operationen, während Abzeichen und Rangkennzeichen weitgehend weggelassen wurden, um verdeckte Einsätze hinter feindlichen Linien zu erleichtern.

ANC – Umkhonto we Sizwe (Südafrika)

Umkhonto we Sizwe, der militärische Arm des African National Congress (ANC) während der Apartheid in Südafrika, trug überwiegend improvisierte und zweckmäßige Kleidung. Offizielle Uniformen gab es selten; die Kämpfer nutzten einfache Feld- oder Zivilkleidung, oft in gedeckten Farben, um sich im Gelände zu tarnen. Praktische Ausrüstung wie Stiefel, Gurte für Munition und improvisierte Waffen war entscheidend. Abzeichen oder Symbole, etwa das ANC-Emblem, wurden gelegentlich getragen, dienten aber eher der Identifikation innerhalb der Gruppe als militärischer Repräsentation. Die Kleidung spiegelte die Guerillataktik, Mobilität und Anpassungsfähigkeit der Bewegung wieder.

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